Startschuss by dtv

Startschuss by dtv

Autor:dtv [dtv]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kinder- und Jugendbücher/Kinderbücher bis 11 Jahre
Herausgeber: dtv
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Helfer unter falschem Namen

Michael, Ilka, Linh und Lennart kamen ein wenig zu spät an die Laufbahn. Sie hatten sich noch schnell über die Beschwerde der Grünheimer wegen des angeblich zu starken Rückenwinds bei Michaels Sprung erkundigt. Aber wie sie gehofft hatten, hatte der Wind die zulässige Stärke nicht überschritten. Wenigstens das war in Ordnung.

Gerade war der Startschuss für den 1500-Meter-Lauf gefallen. Jabali gehörte zu den Favoriten. Doch schon auf den ersten Blick sah Lennart, dass etwas nicht stimmte. Jabali lief irgendwie komisch. Dabei hatte sich Jabali noch kurz vor dem Lauf gut und siegessicher gefühlt. Jetzt aber lief er wie auf heißen Kohlen.

»Als ob er was im Schuh hat!«, glaubte Linh, nachdem sie Jabalis Laufstil einen Moment lang beobachtet hatte.

Michael stöhnte auf. »Wieder ein Anschlag!«

»Das kann nicht sein«, widersprach Ilka. »Wenn der etwas im Schuh hätte, hätte er das doch gleich gemerkt, schon beim Anziehen.«

»Trotzdem«, beharrte Linh. »Irgendetwas ist da.«

Die Läufer hatten die erste Runde hinter sich. Jabali lief jetzt direkt an seinen Freunden vorbei. Linh war kurz versucht, ihn zu fragen, was mit ihm los war. Aber sie wusste, man konnte sich mit einem Läufer nicht während des Laufs unterhalten. Obwohl Jabali alles andere als konzentriert wirkte. Entsprechend war er schon zurückgefallen. Wie bei Ilka und Michael zuvor ein völlig ungewohntes Bild.

Plötzlich blieb Jabali sogar ganz stehen.

»Mein Gott, was macht er denn jetzt?«, rief Ilka entsetzt und raufte sich die Haare.

»Was ist?«, rief Linh ihm zu, entgegen allen Verhaltensregeln.

»Lauf weiter!«, forderte Michael ihn auf. »Du schaffst es. Lauf weiter!«

Jabali riss sich den rechten Schuh vom Fuß und feuerte ihn auf den Rasen in der Stadionmitte.

»Der . . .«, stotterte Lennart verblüfft.

». . . zieht sich die Schuhe aus«, beendete Michael den Satz, ebenso verdutzt.

Tatsächlich warf Jabali nun auch den zweiten Schuh weg. Und setzte seinen Lauf fort. Barfuß!

»Der ist verrückt«, befand Linh.

Nicht allzu weit entfernt hockten die Grünheimer und beobachteten ebenso verblüfft, was Jabali da auf der Laufbahn veranstaltete. Anders als Jabalis Freunde brachen sie in tosendes Gelächter aus.

»Der macht sich zum Clown«, ärgerte sich Michael.

Ilka sah das anders. »Wieso?«, fragte sie in die Runde. »Ich bin mit einem Turnanzug geschwommen, Jabali läuft eben barfuß! Die Grünheimer haben doch keine Ahnung!«

»Keine Ahnung?«, motzte Michael. »Die führen!«

In der Tat waren die ersten beiden Läufer vom Grünheim-Gymnasium.

Ilka aber wiegelte ab und feuerte Jabali weiter lauthals an: »Super, Jabali! Komm, die holst du noch!«

Jabali hatte mittlerweile einen Abstand von mehr als 20 Metern zum letzten Läufer des Feldes, aber immerhin waren noch mehr als zweieinhalb Runden zu laufen.

»Das schafft er!« Daran glaubte Ilka fest.

Michael hatte da seine Zweifel. »Von der Kondition her vielleicht«, warf er ein. »Aber noch 1100 Meter barfuß über die Tartanbahn? Dem qualmen doch die Füße schon nach der nächsten Runde.«

Missmutig betrachtete er aus den Augenwinkeln, wie die Grünheimer sich amüsierten. Sie zeigten auf Jabali, lachten und einige zogen sogar schnell ihre Digitalkameras aus den Rucksäcken.

»Seht euch das an!«, ärgerte sich Lennart. »Mir soll keiner erzählen, dass die nicht dahinterstecken. Man sollte die Grünheimer komplett vom Wettkampf ausschließen!«

Der Meinung war Michael ja ohnehin schon lange.



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